Nachdem ich das Bücher lesen eine Zeit lang vernachlässigt habe, habe ich mich in den letzten Monaten durchaus wieder zum Bücherwurm entwickelt. Allerdings hat sich der Schwerpunkt des Interesses geändert. Ich lese mittlerweile mehr Belletristik oder Sachbücher über Philosophie & Co, weniger Bücher zu meinen beruflichen Themen.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen beim Lesen geht. Für mich ist die Lektüre eines Buches wie das Aufschließen einer Tür zu einem neuen ZImmer, in dem es wieder viele verschlossene Türen zu weiteren Räumen gibt. Will sagen, wenn ich ein Buch lese, regen mich allein schon die Literaturangaben dazu an, noch mehr lesen zu wollen. Ein Menschenleben reicht dazu gar nicht aus, wie ich schon leicht resigniert feststellen musste. Ist es eine Lösung, in der verbleibenden Zeit die Anzahl der Bücher zu erhöhen? Mehr Bücher pro Zeiteinheit, gemessene Leseleistung sozusagen?
Nun bin ich etwas zwiegespalten, was Schnellesetechniken angeht. Um die Schönheit der Sprache in einem richtig erfassen zu können, muss das Buch mit einer gewissen Geschwindigkeitsbegrenzung nach oben gelesen werden. Nur so kann man m. E. die Arbeit des Autors (und evtl. des Übersetzers!) würdigen. Bei Sachbüchern ist das anders. Im Bereich der Managementliteratur habe ich ohnehin oft den Eindruck, dass sich die Inhalte über die Jahre ständig wiederholen. Hier macht es imo gar nichts, die Schlagzahl kräftig zu erhöhen.
Austin Kleon ist selbst Autor und gibt Ihnen Tipps, wie Sie es schaffen, mehr zu lesen: How to read more. Er empfiehlt uns:
1. Lesen Sie Bücher nicht zu Ende, die Sie nicht mögen
Ob ein Buch „gut“, d. h. nützlich oder berührend ist, liegt immer im Auge des Lesers, um ein bekanntes Wort abzuwandeln. Unsere Zeit ist begrenzt. Hören Sie also auf, sich durch ein Buch hindurchzuquälen, dass nach mehreren Seiten/Kapiteln immer noch nicht „anspringt“. Vergeuden Sie damit nicht Ihre wertvolle Lesezeit.
Übrigens bin ich auch dazu übergegangen, Veranstaltungen in der Halbzeitpause zu verlassen, wenn sie mir nicht gefallen. Ich sitze ja nicht meine Zeit ab, nur weil ich bezahlt habe.
2. Führen Sie stets ein Buch mit sich
Es gibt viele Gelegenheiten zu lesen: Der Bus, das Wartezimmer beim Arzt oder auf dem Amt. Anstatt sich durch das Smartphone zu wischen, greifen Sie zu Ihrem Buch oder Ihrem E-Book-Reader. Im Gegensatz zu Austin bin ich jedoch der Meinung, dass mitunter lesefreie Zeit nützlich sein kann, damit das Unbewusste das Aufgenommene auch verarbeiten kann.
Ob Sie mehrere Bücher gleichzeitig lesen sollten, hängt wohl von Ihren Vorlieben ab. Momentan lese ich drei Bücher gleichzeitig. Allerdings achte ich dann darauf, dass sie thematisch weit auseinander liegen. Damit versuche ich, der Ähnlichkeitshemmung zu entkommen.
Austins Tipp, immer ein Buch, das man als nächstes lesen will, in der „Pipeline“ zu haben, kann ich nur bestätigen. Ich habe dafür in meinem Bücherregal einen besonderen Platz für die Bücher reserviert, die als nächstes „drankommen“.
3. Versetzen Sie das Smartphone in den Flugmodus
Ach ja, das Smartphone. Für die meisten von uns ist das die Quelle für Ablenkungen aller Art. Anstatt im Bus E-Mails zu checken, Nachrichten zu lesen oder Gezwitscher zu verfolgen, schalten Sie das Smartphone auf Flugmodus und lesen stattdessen in Ihrem Buch. Oder deaktivieren Sie zumindest die Benachrichtigungsfunktion, damit sie nicht gestört werden.
4. Besuchen Sie regelmäßig die Bücherei oder die Buchhandlung
Speziell in der Welt der Romane, habe ich längst aufgehört, „nach Plan“ zu lesen. Ich schaffe ohnehin nicht mehr alle. Vielmehr besuche ich mindestens einmal die Woche die Stadtbücherei und schmökere dort in den Regalen herum. Dort gibt es auch Büchertische, auf denen die Empfehlungen der Mitarbeiter liegen. Wenn man dann ins Blättern kommt…
Übrigens informiere ich mich auch gerne via Podcasts (z. B. hier oder hier) über Bücher.
5. Teilen Sie Bücher, die Sie mögen, mit anderen
Austin empfiehlt, öffentlich zu machen, was man gerade liest, z. B. über die Plattform Goodreads. Ich selbst bin zwar auf librarything, habe es aber noch nicht zu diesem Zweck benutzt. Allerdings habe ich schon darüber nachgedacht, hier auf dem ToolBlog mitzuteilen, was ich gerade lese. Auf diese Weise könnte ich sicherlich den einen oder anderen ergänzenden Tipp erhalten.
Ich weiß, dass es unter den ToolBlog-Lesern wahre Leseratten gibt.
Wenn Sie sich angesprochen fühlen, haben Sie noch andere Tipps auf Lager?
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