Ich glaube, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das Erstellen und Führen von To-do- und anderen Listen in der Zwischenzeit zu einer eigenen Wissenschaft geworden ist. Es gibt unzählige Artikel mit Empfehlungen, wie eine Aufgabenliste aufgebaut sein sollte. Manche Autoren lehnen To-do-Liste auch ganz ab und schlagen eigene Methoden vor, wie z. B. die Not-to-do-List oder Personal Kanban. Allerdings sind das auch schon wieder Listen, nur mit anderem Inhalt oder anderer Struktur.
Stephanie Vozza schlägt vor, es nicht bei einer To-do-Liste zu belassen, sondern sechs Listen parallel und aufeinander abgestimmt zu benutzen: The Six Lists You Need To Make Every Day Productive. Hier sind die Listen:
1. Die tägliche Aufgabenliste
Diese Liste sollte nur das enthalten, was Sie heute erledigen können. Im Idealfall erstellen Sie sie am Vorabend. Sie kann nach Bedarf jederzeit geändert oder ergänzt werden. Es gibt Autoren, die empfehlen, drei Aufgaben zu identifizieren, die heute unbedingt zu erledigen sind. Stellen Sie diese optisch heraus, indem Sie sie zum Beispiel ganz oben auf der Liste notieren. Achten Sie darauf, Ihre Aufgaben als Tätigkeiten zu formulieren.
2. Die Delegationsliste
Hier werden die Aufgaben gelistet, die Sie delegieren können (wenn Sie es können). Ich würde diese Liste in Form einer @WartenAuf Liste, wie sie David Allen empfiehlt, führen. Sie haben dann einen Überblick, von wem Sie etwas bis wann zu erwarten haben.
3. Die Liste langfristiger Ziele
Diese List entspricht in etwa der @Irgendwann/Vielleicht -Liste. Ich nenne sie „Wunschliste“. Hier schreiben Sie alles auf, was Sie irgendwann noch einmal tun möchten. Die Liste lebt, ab und an werden Einträge gestrichen oder die Liste wird um neue Einträge ergänzt.
4. Die Für-und-Wider-Liste
Diese Liste ist keine Aufgabenliste, sondern dient der Vorbereitung von Entscheidungen. Sie dient der Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen mehrer Optionen, aus denen Sie wählen können. Ob dieses einfache Strickmuster immer ausreicht, um das Für und Wider tatsächlich zu durchdringen, sei dahingestellt.
5. Die Projektliste
Die Autorin empfiehlt hier eine Liste offener Punkte, anhand derer man schnell sehen kann, wer im Team an welchen Teilaufgaben arbeitet und wie weit die Erledigung gediehen ist. Die Erfahrungen mit diesem Klassiker dürften gemischt ausfallen.
6. Die Liste mit Besprechungspunkten
Auf diese Liste kommen die Punkte, die Sie in der nächsten Besprechung diskutieren möchten. Sie sollte immer auf dem Schreibtisch liegen, damit Sie sofort noieren können, wenn Ihnen ein Gedanke dazu einfällt.
Ích gebe zu, so richtig vom Hocker reißt mich dieses Sammelsurium von Listen nicht. Besonders bei der Projektlisten bin ich skeptisch, denn ich weiß, wie in vielen Unternehmen damit umgegangen wird.

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1 Antwort
Das Thema Projektliste finde ich auch schwierig. Ich empfinde es immer als „doppelte Buchführung“, deshalb fällt die Pflege der Liste immer hinten runter. Dabei fände ich es eigentlich sehr hilfreich eine zu haben. Eine Lösung dafür habe ich bisher nicht gefunden …